Groonworld soll ein vernünftig gestalteter Webauftritt werden. Eines der Dinge die dazu ganz klar nötig sind ist ein Logo. Da wird es doch glatt Zeit endlich nochmal das großartige Inkscape abzustauben das seit knapp 2 Jahren nahezu unbenutzt auf meiner Festplatte rumschimmelt, mit dem ich mich aber schon lange mal näher befassen wollte.
Die Idee
Dieser Blog hat kein wirklich konkretes Thema, aber wenn ich etwas schreibe ist es meistens der Versuch meine Position zu einem politischen oder gesellschaftlichen Thema auszuformulieren. Diese Themen wiederum haben meistens mit Ethik, Philosophie, Biologie oder Technologie zu tun.
Nach 5 Jahren Arbeit als Research Technician in der Biomedizinischen Forschung sattle ich derzeit um und bin jetzt mit Anfang 30 wieder an der Uni um einen Bachelor in Informatik zu machen; auch mein beruflicher Werdegang orientiert sich also grob diesen Themen.
Die Intersektion von Tech, Bio und Philosophie schreit gradezu nach einem Hirn. (Das ist quasi ein no-brainer. Ba-Dumm Tsss!) Die 08/15-Lösung wäre ein stilisierter Querschnitt in Schaltkreis-Optik, aber es wäre nett etwas zu finden das nicht ganz so abgedroschen ist und einen etwas konkreteren Bezug zu diesem Blog aufweist.
Etwas, das ich im Bezug auf Logo-Design mal gelesen habe ist, das es sich bei einem mangel an Ideen oft lohnt, mit Buchstaben zu rumzuspielen. Buchstaben- und Wortbasierte Logos sind der low-creativity-Ansatz des Logodesigns, weil Initialien oder Wörter immer den wichtigsten Aspekt eines Logos, nämlich den konkreten Bezug zum Objekt, direkt abdecken ohne dabei wirklich gute Ideen oder künstlerische Fähigkeiten zu erfordern. Groonworld als Wort eignet sich nicht wirklich, zumindest fällt mir dazu nichts ein. „Groon“ als Teil-Wort sorgt im für Ideen zuständigen Teil meines Hirnes ebenfalls nur für Totenstille.
Ein G? Da haben wir doch etwas – Das Konzept von Hirn und der Buchstabe G sollten grafisch irgendwie unter einen Hut zu bringen sein; die Form ist ähnlich genug. Der Querschnitt eines Menschenhirns lässt sich ganz gut in die obere Hälfte eines Gs pressen, dann fehlt nur noch der untere Teil, der von der Form her prägnant genug sein muss um das Logo insgesammt als G erkennbar zu machen. Das erste was mit einfällt ist ein Stromkabel. Es ist formbar genug um es positionieren zu können wie es mir passt, und es passt sogar Thematisch ganz gut. Groonworld als Energieversorgung für ein Tech-Hirn… najut, ein bisschen nah am Klischee ist es schon. Ausserdem hart an der Grenze zur Arroganz. Aber hey, es ist besser als nix und eine bessere Idee hab ich nicht. Also ans Werk.
Der Prozess
Der Prozess an sich ist relativ simpel und würde einen geübten Designer vermutlich kaum 5 Minuten kosten – Ich habe knapp drei Stunden damit verbracht.
Der erste Schritt ist ein Bild eines Hirns zu suchen, das ist selbst für mich in 5 sekunden erledigt. Dann gilt es, das Ding in eine Vektorgrafik umzuwandeln. Hier kommt Inkscape ins Spiel: Das Programm ist eine Open-Source Freeware Alternative zu Adobe Illustrator. Wer lernen möchte mit Inkscape umzugehen, dem lege ich den YouTube channel LogosByNick ans Herz. Nick bleibt beim Thema und labert keinen Unsinn. (Wenn du YouTube videos machst, sei wie Nick.) Um das Hirn nachzuzeichnen bin ich einer Kombination seiner Techniken zu Image Tracing und Isometric Design gefolgt:
Ich wollte grade Linien um beim Thema Technologie zu bleiben. Gleichzeitig wollte ich nicht bis zur Schaltkreisoptik gehen da ich a) wie schon erwähnt diese Idee sehr abgedroschen finde, und b) dies kein reiner Tech-Blog werden soll. Philosophische und gesellschaftliche Themen sind mir wichtiger als der Tech-Aspekt, und das Logo soll das widerspiegeln. Also: Abstrahiertes Gehirn gut, Schaltkreis schlecht. Mit dem Resultat bin ich sehr zufrieden.
Das Ergebnis
Nachdem ich ein bisschen mit der Stärke der Linien rumgespielt habe ging es an den nächsten Schritt: Hier habeich mehr oder weniger freihand Kabel und Stecker dazugezeichnet, in der Hoffnung dass das Ganze dann beginnt dem Buchstaben G zu ähneln. Ich muss zugeben dass ich dabei spektakulär versagt habe. Ich denke nicht das irgendjemand beim Anblick des Resultates spontan an den Buchstaben G denkt, aber auf dem Inhaltlichen Level denke ich das Logo funktioniert gut genug.
Es gibt sicher noch Verbesserungsbedarf: Das „Kabel“ gefällt mir überhaupt nicht. Bei Gelegenheit und ausreichend Langeweile werde ich mich da sicher nochmal dransetzen und versuchen das zu optimieren. Beim Anblick der aktuellen Version wird mir mal wieder klar dass es schon seinen Grund hat, dass aus mir kein Designer geworden ist.
Doch am ende des Tages ist egal wie hässlich und unprofessionell das Ergebnis aussehen mag: Das hier ist mein Logo. Es gibt viele andere, aber dieses ist meins.